Freitag, 1. Februar 2008

Wie es ist, aus allen Wolken zu fallen...

Also, weiter gehts. Am Sonntagabend mache ich mich mit der üblichen Erasmus-Gruppe auf in die Stadt, um meine Geburtstagsüberraschung zu bekommen. Wie es mir gesagt wurde, habe ich mich schick gemacht, ebenso wie Sandra und Anna, nur alle anderen tauchen im Alltagslook auf, was mich schon ein bisschen wundert, ich mir aber nichts dabei denke. Am Hauptbahnhof warten wir extra noch auf zwei weitere Media-Studenten, Tomas und Ieva aus Litauen. Was ich bisher weiß: Um kurz nach 20 Uhr haben wir irgendwo einen Termin zum Essen. Wir müssen uns also beeilen. Es geht vorbei am Kino (das ist es also auch nicht), Kasino (das wäre doch was gewesen), Pizza Buffet (naja) Richtung Hafen.... Ich muss gestehen, dass ich zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht aufgeregt war, nur etwas verunsichert von diesen ganzen komischen Blicken und diesen Fragen: "Und... schon aufgeregt?"

Schließlich stoppen wir vor dem Restaurant "Kappeli", einem edlen Restaurant mitten auf der Esplanadi fast am Hafen. Kaum vorstellbar, dass wir da jetzt alle zusammen essen gehen werden? Ich werde von der Meute mehr oder weniger durch das Restaurant geschoben (einfach vorbei am "Please wait to be seated"-Schild!) und soll bis ans Fenster gehen. Aber da ist garantiert kein Platz mehr für eine Gruppe von 9 Leuten frei! Noch ein paar Meter bis zum Fenster.... Erst als der Typ am schönsten 2er-Tisch die Menükarte vorm Gesicht wegnimmt, fällt es mir wie Schuppen von den Augen: .......... MARKO!!!

So ist also das Gefühl, wenn man aus ALLEN Wolken fällt! Aber wirklich aus allen! Ich hatte keine Ahnung, keinen blassen Schimmer, dass dies meine Geburtstagsüberraschung sein würde! Ich drehe mich um und sehe 8 grinsende Gesichter mir zuwinken! Alle haben absolut dicht gehalten und die Überraschung perfekt organisiert. Langsam fielen mir immer mehr Dinge aus den letzten Tagen auf, die jetzt plötzlich Sinn machten (warum Michael früher aus dem Science Center wegmusste, warum mich Marko nicht zum Geburtstag angerufen hatte, weshalb Sandra Infos über den Airport-Bus besaß und und und...). Tja, und da saß ich nun an meinem Geburtstag mit Marko in einem echt edlen Restaurant in Helsinki. Vor lauter Freude und Erstaunen war ich total überfordert jetzt auch noch etwas zu Essen und zu Trinken zu wählen, vor allem bei DEN Preisen (Well, thank you guys!). Irgendwie - nachdem der auffallend grinsende Keller zum dritten Mal an unseren Tisch gekommen war - hab ich einfach auf etwas gezeigt und das dann bestellt. Und das Essen war wirklich der Hammer! Ach ja, und die anderen sind dann alle wieder gegangen... in eine billige Pizzeria! ;)

Marko ist bis heute in Helsinki geblieben, fast eine Woche lang - unerwartet, aber irre schön! Nur das Wetter hat leider nicht so mitgespielt, naja, kann ja nicht alles perfekt sein. Neben dem üblichen Sightseeing-Programm sind wir außerdem noch Schlittschuhlaufen gewesen, waren mehrmals in der Sauna hier im Haus und und und


In der alten Markthalle am Kauppatori (der Marktplatz am Hafen) gibt es natürlich vor allem Fisch in allen Variationen, aber auch Delikatessen und karelische Piroggen mit Kartoffel- oder Reisbrei gefüllt.




Über den Dächern der Stadt - auf dem Turm des Olympiastadions (von 1952) - mit Blick auf die Ostsee.



Auf der Fähre nach Suomenlinna...

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